Gerade im law blog gelesen:

Alexander Reich schreibt in der Jungen Welt:

„Sie heissen Don Alphonso, Don Dahlmann, Lyssa, Madame Modeste und x. Ihr Bemühen um Originalität ist anstrengend bis peinlich. überhaupt ist es doch sehr bezeichnend, dass der Siegeszug der Weblogs hierzulande nicht stattfindet, sondern fortwährend beschworen wird von den etabliertesten Medien, für deren Niedergang die Blogs ja eigentlich sorgen sollen. Die Demokratisierung wird von oben verhindert , lange bevor überhaupt von Demokratisierung gesprochen werden kann. Ein Grund ist, dass die Blogger nichts wollen, ausser aufgekauft zu werden; diese verdammten Nutten. Der andere ist die Angstlust in den grossen Verlagen, die nichts mehr fasziniert als der drohende Untergang; die fast schon irre werden beim Warten auf den ernstzunehmenden Gegner. …“

Bei einigen mag das in der Tat zutreffend sein. Tatsächlich trifft auch auf mich, dass ich um Originalität bemüht bin. Nicht nur das ich mich ständig eines unflätigen Vokabulars befleissige, nein! Ich schreibe auch nicht täglich, was mich natürlich interessant macht, denn wenn ich schreibe, obwohl ich nichts zu sagen habe, was muss dann los sein wenn ich nichts schreibe? Deswegen hat mein Blog auch stattliche Zuwachsraten von über 20 Zugriffen von Leuten die ich nicht kenne. Und das waren nur die letzten 2 Jahre! Tatsache ist auch, wenn mir zum Beispiel ein Verlag 200000 Geldeinheiten für mein Blog bezahlen würde, aber in einer Klausel verlangen würde, dass ich jeden Mittwoch um 17:00h nackich auf dem Alex aus dem Verlagsrepertoire vortragen soll, würde ich das auch tun. Ausser Grass.

Die Junge Welt hatte ich mir im übrigen wirklich einmal aus Nostalgiegründen probebeabot. Allerdings bin ich über die erste gelieferte Ausgabe nicht hinausgekommen. Während zu DDR Zeiten die Junge Welt ja das Organ der FDJ war und auch nicht ganz so propagandistisch wie zum Beispiel das ND aufgebaut schien, ist die heute JW zur Meinungsbildung für mich nicht zu gebrauchen. Wer das Verteidungsministerium als Kriegsministerium tituliert, drischt einfach nur auf dem real existierenden Kapitalismus herum und suhlt sich in Kampfparolen die schon 1985 out waren. Ich hab nun wirklich nichts gegen linke Standpunkte, aber der Ton der hier manhcmal angeschlagen wird ist ja schon Propaganda. Na ja, da les‘ ich lieber Marx, da kann man tatsächlich noch was lernen.