Laut Spiegel Online hat Gorbatschow unseren Ex-Kanzler Helmut Kohl für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Ich muss schon sagen: Das ist ein längst fälliger Entschluss. Denn wer sich so engagiert um die in Friedenlassung von CDU-Parteispendern eingesetzt hat, der hat auch solch einen Preis verdient.
Kohl hat sich mit vielen mutigen und visionären Ideen und Taten darum verdient gemacht, dass wir heute auf einem Kontinent leben, in dem feindliche Ausseinnadersetzungen zwischen den meisten Völkern nicht mehr denkbar sind.
Kohl hat die Versöhnung mit Frankreich auch durch symbolische Gesten für jeden sichtbar zum Abschluss gebracht. Der Prozess der europäischen Integration ist untrennbar mit Kohls Namen verbunden. Nicht zuletzt aber durch sein zielgerichtetes Arbeiten an der Widerherstellung der deutschen Einheit, die ein friedliches und starkes Deutschland, welches fest in Europa integriert ist, geschaffen hat, hat sich Helmut Kohl sicherlich die Anwartschaft auf diesen Preis verdient.
Ich gebe zu das einiges was oben aufgeführt wurde sicher einer soliden Grundlage nicht entbehrt, trotzdem bin ich der Meinung, dass ein Preisträger dieser Kategorie doch in jeder Hinsicht über eine gewisse Integrität verfügen sollte. Gerade was den Vorbildcharakter anbelangt. Sicher ist es ihm auch nicht vorzuwerfen die Gunst der Stunde in Sachen Wiedervereinigung genutzt zu haben. Vorzuwerfen ist ihm aber der Absolutismus mit dem er sie durchgesetzt hat, ohne Rücksicht auf mahnende (besonders im volkswirtschaftlichen Bereich) Stimmen. Wäre nur die Hälfte der vorgeschlagenden Möglichkeiten in Erwähnung oder Praxis einbezogen worden (z.B. die Errichtung einer Sonderwirtschaftszone in der ehemaligen DDR-meiner Meinung nach der gravierendste Fehler überhaupt) stände Deutschland volkswirtschaftlich bestimmt besser da und man hätte viele Milliarden die als Aufbau OST nutzlos in die neuen Bundesländer gepumpt wurden, anderweitig anbringen können. Und nein ich komme nicht aus den alten Bundesländern.